• SUMPFOHREULEN

    Stille Wintergäste – lautlose Jäger

    Wer in den Wintermonaten offene Landschaften mit Dauergrünland, Brachflächen, Bergbaufolgelandschaften, Moore oder Truppenübungsplätze aufsucht, kann das große Glück haben, dort Sumpfohreulen beobachten zu können. Diese Eule ist bei uns in Mitteldeutschland kein Brutvogel, sondern brütet größtenteils in Nord- und Nordosteuropa. Ausnahmsweise gibt es auch noch vereinzelte Brutvorkommen in Norddeutschland. Wir bekommen also im Winter Zuzug aus diesen Regionen.

    In den o.g. Überwinterungsgebieten trifft man einzelne Exemplare, aber meist kleinere Gruppen an. Sumpfohreulen sind mittelgroß (33 – 40 cm hoch). Die „Federohren“, sind natürlich keine Ohren und sind kürzer, als jene der Waldohreule. Die richtigen Ohren, mit denen sie die Beute orten, sitzen seitlich am Kopf im Gefieder. Mit ihren langen, schmalen und am Ende spitzen Flügeln, die eine Spannweite von 95 – 105 cm aufweisen können, fliegen sie lebhaft „schaukelnd“ mit zeitlupenartig langsamen und rudernden Flügelschlägen.

    Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Sie jagen auch tagaktiv, wobei überwiegend kleine Nagetiere auf dem Speiseplan stehen. Gern halten sie von einer Sitzwarte Ausschau, um dann zur Jagd aufzubrechen.

    Sie sind im Gegensatz zu unseren anderen Eulen, Bodenbrüter und brüten auf Heideflächen, Wiesen und Mooren, wobei das Nest gut versteckt ist (siehe nachfolgendes Bild).

    Die Anzahl der Jungen, die zwar „Nesthocker“ sind, aber am Ende der Nestlingszeit auch mal das Nest am Boden zu kleinen Ausflügen verlassen, kann zwischen 2-5 liegen. Diese Zahl ist abhängig vom jeweiligen Nahrungsangebot, welches den Eulen im betreffenden Brutzeitraum zur Verfügung steht.

    Es ist immer wieder ein bleibendes Erlebnis, diese faszinierende Art live erleben zu dürfen !