FISCHADLER

DER SPEZIALIST MIT EINER ERFOLGSSTORY

Noch vor wenigen Jahrzehnten war es um den Fischadler nicht gut bestellt. Fehlende Brutplätze (er horstet auf sehr alten, großen Überhältern), das Nachstellen durch den Menschen (Trophäenjäger, Eierdiebe) und Vergrämung, mit der Begründung, dass er Schaden in Fischereibetrieben anrichten könnte, hatten den Bestand drastisch reduziert.

Seit einigen Jahren konnte sich der Bestand nun wieder gut erholen, auch dank eines rigorosen Schutzes. Mittlerweile können wir sie an den größeren Seen Mitteldeutschlands beobachten. Er hat sein Brutverhalten angepasst und brütet gern auf Stahl- Masten von Hochspannungsleitungen, wo Naturschützer gemeinsam mit den betreffenden Energieunternehmen Horstunterlagen (Körbe) angebracht haben.

Fischadler sind Zugvögel. Nachdem sie im April aus ihren Winterquartieren zurück kehren, beziehen sie „ihren“ Horst (sie sind sehr standorttreu !) und beginnen mit dem Brutgeschäft. Die im Durchschnitt 2-3 Eier werden etwa 40 Tage bebrütet. Nach dem Schlüpfen verbleiben die Jungvögel etwa 50 – 55 Tage im Horst und werden ausschließlich mit Fisch gefüttert. Am Anfang schafft das Männchen die Beute heran, die vom Weibchen zerteilt und an die Jungen verfüttert wird. Sind die Jungen größer, schaffen beide Altvögel das Futter heran und die Jungen verschlingen die Fische ohne Hilfe.

Ausgewachsene Fischadler werden ca. 60 cm groß und besitzen eine Spannweite von bis zu 165 cm.

Fischadler „rütteln“ über dem Gewässer, um dann blitzartig im Sturzflug auf Fische, ihrer einzigen Nahrung herabzustoßen.

Nach dem „Zugriff“ muss er sich dann mühevoll, oft mit schwerem Fisch, vom Wasser abheben.

Jetzt, im September, verlassen uns die Fischadler wieder, um in Afrika (südlich der Sahara) zu überwintern. Wir freuen uns dann auf das kommende Jahr, wenn wir diese majestätischen Greifvögel bei uns wieder begrüßen können.


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