Für die ganze Ornithologen- Welt in Deutschland war es eine Sensation, als die Meldung über eine Westliche Orpheusgrasmücke, die sich in Bayern (Großraum München) die Runde machte.

Eine Art, die eigentlich in Süd- und Südwesteuropa Zuhause ist. Demnach ist sie ja eigentlich dem „kühlen“ Winter entgegen geflogen !

Es gibt noch ein „östliche“ Variante, die in Süd-Ost- und Osteuropa lebt. Diese wird auch Nachtigallengrasmücke (Sylvia crassirostris) genannt.
Zur Geschichte: ein Gartenbesitzer unterhält eine Winter- Vogel- Fütterung in seinem Kleingarten am Stadtrand von München, wo sich regelmäßig viele Vögel aufhalten und es sich schmecken lassen. Um den Jahreswechsel herum fiel dem Gartenbesitzer ein Vogel auf, der ebenfalls die Futterstellen aufgesucht hat, der aber nicht zu unseren heimischen Arten gehört. Der Gartenbesitzer ist KEIN Vogel- Kenner, weshalb er zunächst selbst recherchiert hat, aber zu keinem klaren Ergebnis kam. Darauf hin fragte er im Bekanntenkreis, aus dem ein Kenner kam und den Vogel dann als Westliche Orpheusgrasmücke bestimmen konnte. Das sprach sich ganz schnell herum, so dass sich alsbald nach und nach recht viele Ornithologen aus ganz Deutschland und darüber hinaus (!) einfanden, um diese in Deutschland extrem seltene Art einmal sehen zu können. Das Auffinden war nicht schwer, denn der Vogel bewegt sich sehr ortstreu fast ausschließlich im besagten Kleingarten.


Gern nahm sie die Tränke an…

…..und wird am Boden fündig. Grasmücken sind „Weichfresser“, heißt dass sie sich vorwiegend von Insekten, Würmern und anderer tierischer Kost ernähren, aber z.B. auch Beeren gern fressen.

Größe: ca. 14-16 cm. Auffallend ist das markannte Auge mit der hellen Iris, ein relativ großer Schnabel, ein mattbrauner Rücken, dunkelgrauer Oberkopf eine schmutzig-weiße Kehle, die in einen hell-rahmfarbenen Bauch über geht.

Alle Bedenken, dass der rege Besucherstrom den Gartenbesitzer stört, wurden zerstreut, da dieser sogar seinen Stolz zum Ausdruck brachte, dass er der Auserkorene ist, in dessem Garten sich eine solche ornithologische Rarität aufhält.

Der Stolz des Gartenbesitzers gipfelte darin, dass sogar das Bayrische Fernsehn von dieser Sensation erfuhr, sich zu einem Dreh anmeldete und vorbei kam.
Selbst jetzt, Ende März, ist sie immer noch genau dort vor Ort. Mal schauen, ob und wann sie es wieder in ihre Heimat zieht.
