EIN FÜR DEUTSCHLAND HÖCHST SELTENER “ AMERIKANER“ !!!!!
Immer wieder kommt es vor, dass Vogelarten aus fremden Ländern hier bei uns in Deutschland, zur Freude der Ornithologen, gesichtet werden. Ganz besonders spannend ist es, wenn es sich um Arten handelt, die z.B. in Zentralasien oder wie im Fall des Drosseluferläufers, in Nordamerika brüten und demzufolge dort Zuhause sind. Er brütet von Alaska bis zur Südküste der Hudsonbay und von dort bis zur Küste Labradors.
Ein (1 !!) Exemplar des wenig auffälligen Drosseluferläufers hält sich derzeitig im Berliner Raum auf. Die Frage stellt sich dann immer, wie es zu solchen extremen Abweichungen der üblichen Zugwege kommt. Da sind sich die Experten auch noch gar nicht einig. Es können extreme Witterungsbedingungen sein, welche die Vögel über den Atlantig verschlagen, es können aber auch genetische „Fehlprogrammierungen“ einzelner Vögel sein, so dass sie eine unübliche Wanderroute einschlagen.
Brutgebiet = gelb; Überwinterungsgebiet = blau
Der Drosseluferläufer hat eine Größe von 18-20 cm und ist unserem europäischen Flussuferläufer sehr ähnlich, jedoch sind die Beine gelblich, anstatt graugrün/bräunlich wie beim Flussuferläufer. Auch ist der Schnabel leicht grau-rosa und sanft abwärts gebogen (anstelle gerade). Nur diese wenigen Nuancen (neben ein paar weiteren im ersten Moment kaum wahrnehmbaren Federkennzeichen) müssen dem Ornithologen zur Bestimmung reichen. Im Prachtkleid, was wir hier in Europa noch viel seltener zu Gesicht bekommen, hat der Drosseluferläufer eine mit schwarzen Tupfen gekennzeichnete helle Vorderseite (wie eine Singdrossel, woher dann wohl auch die Bezeichnung abgeleitet wurde).
(Drosseluferläufer im Prachtkleid ! Quelle: Wikipedia)
Dass er dem zweiten Teil seines Namens alle Ehre macht (……-uferläufer) zeigen folgende Bilder…..
Vergleiche: links Flussuferläufer …………………………….rechts Drosseluferläufer
…..und weiter gehts mit dem Drosseluferläufer
Diese Beobachtung im Großraum Berlin ist um so bemerkenswerter, da es die erste für das Bundesland Berlin- Brandenburg ist und überhaupt erst die 14. Beobachtung in Deutschland, seit Beginn der Aufzeichnungen. Dem Entdecker sei gedankt ! Es bleibt spannend in unserer Vogelwelt, weil sie immer wieder Überraschungen bereit hält !!