Das rubinkehlchen

…DIE ORNITHOLOGISCHE SENSATION IN DIESEM HERBST IN DEUTSCHLAND (auf HELGOLAND)

Rubinkehlchen

Vogel-Experten im Freudentaumel !
Auf Helgoland ist am 19.10.2024 ein Rubinkehlchen gesichtet worden. Hunderte Fotografen sind nun auf der Insel, um den seltenen Vogel zu Gesicht zu bekommen.
Ich hatte das Glück, dass ich mich genau in dieser Woche, als der Vogel gemeldet wurde, auf Helgoland befand.

Normalerweise lebt das Rubinkehlchen in der russischen Taiga und Zentral-Asien. Für Ornithologen ist die Sichtung auf Helgoland deshalb eine absolute Ausnahme in unseren Breitengraden. Kein Wunder, dass sich seit dem Wochenende Hunderte Ornithologen und Fotografen auf der Nordseeinsel versammelt haben, um den kleinen Vogel zu beobachten und zu fotografieren.

Das Rubinkehlchen brütet üblicherweise von Mai bis Juni im fernen Osten. Im August zieht es aus den Brutgebieten weg. Dann steuern die Vögel normalerweise ihre Überwinterungsräume in den tropischen Regionen Asiens an, zum Beispiel Nepal, Taiwan oder Philippinen – also Tausende Kilometer von Helgoland entfernt.

Warum der Vogel nun seinen Zugweg verlassen hat und nach Helgoland geflogen ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Genetische Gründe könnten eine Rolle spielen. Dann würde der Vogel dieses Verhalten an seine Nachkommen weitergeben. Es könne aber auch sein, dass das Rubinkehlchen seinen Zugweg nur zufällig verlassen habe, zum Beispiel wegen schlechter Witterungsbedingungen (stürmische Winde aus Ost- Richtung, usw.).

Das Rubinkehlchen ist u.a. verwandt mit der Nachtigall und mit rund 16 Zentimetern auch ungefähr so groß. Die leuchtend rote Kehle gibt ihm seinen Namen. Sie ist aber nur bei den Männchen zu sehen. Weitere Erkennungsmerkmale des Vogels sind die weißen Streifen am Kopf. Ansonsten ist es recht unauffällig gefärbt, so dass das Auffinden nicht gerade einfach ist, da es sich sehr heimlich im dichten Buschwerk bewegt, wo es auf Nahrungssuche geht. Deshalb ist Ausdauer und viel Zeit erforderlich, um es zu Gesicht zu bekommen !!

Bemerkenswert ist diese aktuelle Sichtung deshalb, weil es zuvor überhaupt erst zwei Sichtungen in Deutschland gegeben hat, nämlich 1995 (ebenfalls auf Helgoland) und 2020 (auf der Greifswalder Oie).

„Was für ein Erlebnis !!!“


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