Der Wiedehopf ist bekanntlich eine wärmeliebende Art, die als Zugvogel recht spät (Ende April) wieder in seine Brutgebiete zurück kehrt. Dann kann man wieder den markanten dreisilbigen Ruf „hup hup hup“ hören. Er ist scheu, aber mit seinem kontrastreich gefärbten Gefieder nicht zu übersehen. Ein besonderes Merkmal ist seine „Ferderhaube“, die normalerweise nach hinten liegt, aber in bestimmten Momenten aufgerichtet wird.
Wiedehopfe sind ca. 25-29 cm groß und können eine Flügelspannweite 44-48 cm haben. Sein 4-5 cm langer leicht gebogener Schnabel hilft ihm bei der Nahrungssuche auf größere Insekten, Würmer usw., die er gern am Boden sucht.
Sein Brutareal erstreckt sich hauptsächlich auf Süd- und Osteuropa. In Deutschland betrifft das ebenso Süd- und Ostdeutschland (nordöstliches und östliches Sachsen; nördliches, mittleres und östliches Anhalt, sowie Brandenburg. Er bevorzugt dabei lichtes Offenland (gern Truppenübungs- plätze, insbesondere ehemalige), Mischwaldränder auf sandigen Böden, Obststreuwiesen, usw.
Wichtig für ihn als Höhlenbrüter ist, dass es eine Auswahl an Bruthöhlen gibt. Entweder bietet der (alte) Baumbestand Nisthöhlen, oder der Mensch war aufmerksam und hat künstliche Nisthilfen (Nistkästen) angebracht, die er gern annimmt, wobei die Höhe durchaus gering ist, oftmals nur 50 cm bis 1 m. Auch brütet er in Weinbergen, Steinhaufen, Erdhöhlen usw. Auf einem Truppenübungsplatz fand man eine Brut in einem ausgedienten Panzer !
……. und ein Altvogel ist bereits in Sichtweite
Nun geht alles rasend schnell: Anflug, Futterübergabe, Abflug. Alles zusammen in 1 Sekunde !!!!!
Die Anzahl der Nachkommen beträgt durchschnittlich 4-5 Junge. Nach dem Verlassen der Höhle streifen die Wiedehopfe im Familienverband durch die Gegend, um sich mit Futter zu versorgen, damit die Reise nach dem Süden gestärkt angetreten werden kann.
Ende September verlassen uns die Wiedehopfe wieder, um in ihre Winterquartiere (Afrika) zu ziehen, in der Hoffnung, dass man im kommenden Frühjahr wieder das markante „hup hup hup“ vernehmen kann ! Es gibt eine leichte Tendenz auf Zunahme des Bestandes, womöglich aufgrund der Erwärmung des Klimas.
(P.S.: diese Bilder entstanden auf einem Privatgelände, wo der Wiedehopf seit vielen Jahren Zuhause ist. Die Brutgeschäfte werden vom Fotografen nicht beeinträchtigt !)