BIENENFRESSER- SAISON

Alljährlich wartet man gespannt auf die Ankunft der Bienenfresser aus dem Süden. Dann, Ende April/ Anfang Mai hört man am Himmel die Rufe „prrrütt-prrrütt- prrrütt …….“ Sie sind wieder da, unsere wohl buntesten und exotisch anmutenden Bienenfresser.

Rückblick: Den Anfang machten sensationelle Erstbeobachtungen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Es ist also nur ca. 50 Jahre her, als es erste Sichtungen in Mitteldeutschland im ehemaligen Tagebau „Pirkau“ (bei Hohenmölsen) gab. Seit dem wurden die Beobachtungen regelmäßiger, aber es gab auch Jahre ohne Bienenfresser. Seit 1990 wächst der bestand kontinuierlich, wohl auch ein Zeichen des Klimawandels, denn er stammt ja aus wärmeren Gefilden (Mittelmeer- Raum).

Bei uns bewohnen sie offene Landschaften, wobei Steilwände erforderlich sind, in welche dann die Brutröhren gegraben werden. Deshalb werden Tagebaue und Kiesgruben bevorzugt, die es bei uns in Mitteldeutschland reichlich gibt. Nach der Ankunft müssen sich die Vögel erst einmal stärken und gehen auf Insekten- Jagd. Dabei frisst der Bienenfresser nicht nur Bienen (er ist nicht für das Bienensterben verantwortlich !), sondern auch Hummeln, Libellen, Wespen, Hornissen, Zikaden, usw. Der Fang der Insekten findet in einem rasanten Flug statt. Es finden sich alsbald die Paare, wobei es ein Ritual ist, dass das Männchen seinem Weibchen vor der Paarung ein „Brautgeschenk“ in Form eines leckeren Insektes macht.

Bienenfresser leben gern in Kolonien. Mitte Mai beginnt die Brutzeit. Es wurden zuvor Röhren bis zu 1,5 m tief in die Steilwand (meist in Lehmböden) gegraben, an deren Ende sich der Brutkessel befindet. Darin werden ca. 6 Eier gelegt, die etwa 3 Wochen bebrütet werden. Weitere 4 Wochen werden die Jungen nach dem Schlüpfen in der Bruthöhle gefüttert, bis sie ausfliegen.

Im Spätsommer kann man dann größere Ansammlungen von Bienenfressern in der freien Landschaft, z.B. abgeernteten Feldern, beobachten, wie sie Jagd auf Insekten machen, wobei die nun schon fast erwachsenen Jungvögel noch eine ganze Weile von den Eltern gefüttert werden.

Bienenfresser können eine Spannweite von 36-40 cm haben und eine Körpergröße von 25-29 cm. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Die ausgeflogenen Jungvögel sind blasser gefärbt und haben noch nicht die markenten 3 cm langen Schwanzspieße.

Bereits Im August, je nach Wetterlage und Nahrungsangebot verlassen uns die Bienenfresser. Dann heißt es wieder ca. 8 Monate warten auf den markanten Ruf „prrrütt-prrrütt- prrrütt …….“ und die Farbenpracht dieser schönen Vögel . …….


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